Joe

Joe kam im Frühjahr 2021 auf den Hof. Er ist mit seinen damals 25 Jahren schon ein etwas betagter Herr und blind. Durch einen Gendefekt hat er sein Augenlicht verloren. Sonst ist er komplett gesund und munter.

 

Er ist sein Leben lang im Reitschulbetrieb gelaufen. Doch dann wollte ihn der Reitbetrieb loswerden und es wurde eng für ihn. Er war sein Leben lang ein Lehrmeister für Mensch und Kind und jetzt, wo er uns Menschen braucht, ist keiner für ihn da.

 

Das fanden wir so ungerecht, dass wir ihn kurzerhand auf die Ranch geholt haben. IG Blinde Pferde e.V., eine tolle Organisation, die nur blinde Pferde vermittelt, hat uns begleitet und all unsere Fragen beantwortet.

 

Innerhalb kürzester Zeit hat sich Joe bei uns eingelebt. Er findet sich sowohl in seinem Offenstall als auch mit der ganzen Herde auf der Koppel super zurecht! Er steht mit Lu zusammen, die beiden Rentner verstehen sich sehr gut.

 

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Am 11.09.2024 hat uns Joe leider verlassen. Wir mussten ihn schweren Herzens ziehen lassen. Er hatte keine Kraft mehr und der Tierarzt hatte uns geraten, ihn in Würde gehen zu lassen und nicht abzuwarten, bis er irgendwo liegt und sich quält. 

 

Wir haben schnell gehandelt und ihm noch drei wunderbare Tage geschenkt. Monja war rund um die Uhr an seiner Seite, hat ihn verwöhnt, geputzt, gestreichelt und mit ihm geredet. Wir konnten alle in Ruhe Abschied nehmen und trotzdem war der allerletzte Gang sehr schwer. 

 

Es ging alles plötzlich sehr schnell. Er baute stark ab, sein Geschwür (Sarkoid) am Schlauch wurde immer größer, er hatte Nasenbluten und schwankte oft, wirkte kraftlos, war nur noch ein Gerippe. Lu war lange sein Blindenpferd und wie eine Mama zu ihm. Als Lu vorausgegangen ist, ist auch Joe stiller geworden. 

 

Joey, mach's gut und grüße Lu von uns!!